Rückenmuskulatur stärken & Bandscheibenvorfall vorbeugen

Schmerzt Ihr Rücken? Dann sind Sie nicht allein. Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Hierzulande leiden fast zwei Drittel der Menschen mindestens einmal im Jahr unter stechenden Schmerzen im unteren Rücken.

Die gute Nachricht: Über 90 % der Rückenschmerzen haben keine strukturelle Ursache. Es tut zwar weh, aber es liegt keine schwerwiegende Schädigung der Bandscheibe, der Wirbelgelenke oder der Nerven vor. Die meisten Rückenschmerzen sind also keine Krankheit, sondern ein Symptom.

Doch können Rückenschmerzen auch ernstere Ursachen haben – etwa einen Bandscheibenvorfall.
Egal welche Gründe zu den Rückenschmerzen führen, Sie müssen nicht dauerhaft mit den Beschwerden leben. In den allermeisten Fällen hilft gezielte Physiotherapie und Training.

Was hilft bei Rückenschmerzen?

Wer Rückenschmerzen dauerhaft loswerden will, muss deren Ursachen auf den Grund gehen. Die Auslöser von Bandscheibenbedingten Rückenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. In vielen Fällen ist ein Hebetrauma (schnelles Bücken o.ä.) der Auslöser. Die Beschwerden werden über Wochen langsam schlimmer, oft auch im Wechsel mit schmerzfreien Phasen. Die Ursachen, die zu den Problemen führen, sind meist Bewegungsmangel, einseitige Belastungen, zu langes Sitzen, zu hohe Stressbelastung oder eine Kombination der genannten Punkte. Eine Operation ist bei den allerwenigsten Rückenschmerzen die Lösung. Die konservative Behandlung ist in den meisten Fällen der geeignetere Weg. Dieser verbindet zielgerichtete Physiotherapie, Tipps zu Maßnahmen im Alltag und ein adäquates Gesundheitstraining, um die Belastbarkeit vom Rücken wieder zu verbessern. Mithilfe effizienter Trainingsmethoden speziell für Rücken und Rumpf ist es möglich den Rückenschmerzen vorzubeugen.


Häufige Fragen zu Rückenschmerzen

Zeitgemäße Physiotherapie folgt einem klaren Konzept.

  • In der ersten Behandlung wird in einem ausführlichen Gespräch den Ursachen auf den Grund gegangen.
  • In der nachfolgenden Untersuchung werden neben der Haltung, verspannte und schwache Muskeln, sowie Schmerz verursachende Nerven etc. identifiziert.
  • In einem Abschlussgespräch am Ende der ersten Behandlung erfahren Sie von Ihrem behandelnden Physiotherapeuten die Gründe, die er für das Zustandekommen der Probleme sieht. Sie erfahren zudem, ab wann und wie Sie mit einer Besserung rechnen können und wie die nachfolgenden Behandlungen aufgebaut werden.
    • Die Physiotherapie enthält immer manuelle Behandlungsmethoden, um Verspannungen zu lösen, Übungen, um den Rücken zu stabilisieren und Muskeln aufzubauen, sowie Tipps für den Alltag.
      Im Rahmen der gerätegestützten Krankengymnastik für den Rücken wird Ihnen gezeigt, auf welche Weise Sie Ihre Rückenmuskulatur mit den modernsten Geräten stärken können.

Die optimale Grundlage, die Rückenmuskulatur effektiv zu stärken, nachdem die akuten Rückenschmerzen abgeklungen sind, ist das regelmäßige Training an modernen Geräten.

Mit die häufigsten Gründe für Rückenschmerzen sind schwache Rücken- und Bauchmuskeln. Gezielte Kräftigungs- und Stabilitätsübungen helfen dem Rücken, wieder in Balance zu kommen. Daneben kommen zielgerichtete Mobilitätsübungen zum Einsatz. Die Kombination dieser Übungen führt über Wochen und Monate zu einem Aufbau der Muskulatur und damit zu einem erhöhten Wohlbefinden. Der Gang ins Fitnessstudio ist bei Rückenschmerzen somit sinnvoll.

    Wichtige Punkte bei der Wahl eines Fitnessstudios zur Reduktion von Rückenschmerzen:

  • Physiotherapeuten und Trainer arbeiten Hand in Hand
  • Gespräche und Analyse vor der Einweisung an die Geräte sind Standard
  • Sichere Teste identifizieren muskuläre Defizite
  • Einsatz modernster Geräte, um die Rückenmuskulatur effektiv zu stärken
  • Regelmäßige Überprüfung der Fortschritte
  • Trainingsplan gegen Rückenschmerzen wird individuell abgestimmt
  • Vermeidung von Überlastung, die zur Zunahme der Schmerzen führen würde
  • Angebote an Rückenkursen für mehr Stabilität und Beweglichkeit
  • Betreuung ausschließlich durch ausgebildetes Fachpersonal

An der Wirbelsäule befinden sich insgesamt 23 Bandscheiben. Diese liegen jeweils zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Die Aufgabe der Bandscheiben ist es, Stöße und Erschütterungen abzufedern und Bewegungen zu ermöglichen. Bandscheiben sind also wichtig für eine schmerzfreie Beweglichkeit und Belastbarkeit des Körpers.

Jedoch kommen Probleme mit den Bandscheiben in den letzten Jahren immer häufiger vor. Die Gründe hierfür sind vor allem die steigende Anzahl der sitzenden Berufe sowie die Abnahme an Bewegung im Alltag. Die Beschaffenheit der Bandscheibe macht regelmäßige Bewegung für deren Gesundheit unumgänglich.

Die Konsistenz und das Aussehen der Bandscheiben sind in etwa mit Götterspeise vergleichbar. An der Bandscheibe unterteilt man die äußeren Fasern (Anulus fibrosus) vom Kern (Nucleus pulposus), der zu ca. 70% aus Wasser besteht. Der Kern gibt der Bandscheibe durch seine Flexibilität die Bewegungsmöglichkeit, die äußeren Fasern sorgen für die Festigkeit.

Die bildliche Vorstellung davon ist ein Telefonbuch, das man aufrollt und aufstellt. Solange die Seiten des Buches fest sind, steht das Telefonbuch von selbst. Damit die äußeren Fasern mit der Zeit nicht eingedrückt werden, wirkt der Kern im Zentrum wie ein Wasser gefüllter Ballon. Unter Gewichtsbelastung verformt er sich nach allen Seiten und erhöht somit die Spannung der äußeren Fasern.

Da die Bandscheiben quasi nicht durchblutet sind, ist für Ihre „Ernährung“ regelmäßige Bewegung essentiell. Durch Bewegung versorgt sich die Bandscheibe mit den notwendigen Nährstoffen. Verbrauchte Nährstoffe werden bei Druck aus der Bandscheibe ausgepresst, bei Entlastung saugt sie sich wieder mit nährstoffreicher Flüssigkeit voll.

Durch die Abnahme von Bewegung und die Zunahme der sitzenden Tätigkeiten nehmen Bandscheibenprobleme stetig zu. Unterschieden wird hier zwischen einer Bandscheibenprotrusion und einem Bandscheibenvorfall.

  • Bei einer Bandscheibenprotrusion verformt sich die Bandscheibe und drückt sich in die Zwischenräume der Wirbel, die äußeren Fasern bleiben dabei aber erhalten.
  • Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps, Diskusprolaps) reißen die äußeren Fasern (Anulus fibrosus) und die Flüssigkeit des Kerns tritt nach außen in die Zwischenräume der Wirbel.

Auslöser der Probleme sind meist ein Hebetrauma (akute Schmerzen) oder der langsame Verschleiß. Die Folge sind zunehmende Schmerzen über Wochen und Monate.

Die Stärke der Schmerzen variiert je nach Größe und Lokalisation des Vorfalls. Je nach Ausprägung und Lage entstehen neben lokalen auch ausstrahlende Schmerzen. Besonders bei Beteiligung von Nerven oder Nervenwurzeln strahlt das Leiden in die Beine oder Arme aus.

Ein Bandscheibenvorfall kann prinzipiell überall an der Wirbelsäule vorkommen. Die meisten, etwa zwei Drittel, treten in der Lendenwirbelsäule auf. Hier sind vor allem die Gebiete zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel (L4/L5) und zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein betroffen (L5/S1).

An der Halswirbelsäule kommen ca. 30% der Bandscheibenvorfälle vor. An der Brustwirbelsäule gibt es fast keine derartigen Probleme. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Im Alter zwischen 45 und 55 Jahren treten Bandscheibenprobleme am wahrscheinlichsten auf.

Zu den häufigsten Symptomen bei einem Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule oder Halswirbelsäule zählen:

  • Diffuse Schmerzen in einem breiten Band quer über den unteren Rücken und das Gesäß
  • Gefühl von Steifheit und Druck im Rücken
  • Nackenschmerzen und/oder Kopfschmerzen
  • Im betroffenen Bereich der Wirbelsäule verhärtete Rückenmuskeln
  • Ausstrahlende Schmerzen ins Gesäß oder bis in das Bein (Lendenwirbelsäule)
  • Ausstrahlende Schmerzen bis in die Schulter oder den Arm (Halswirbelsäule)
  • Husten, Niesen und Pressen (Druckaufbau im Körper) verstärken die Schmerzen
  • Schmerzen werden stärker beim Sitzen oder beim Aufstehen nach dem Sitzen
  • Neurologische Zeichen (wenn Nerven beteiligt sind): Kribbeln in Beinen oder Armen, Taubheitsgefühl oder Schwäche / Lähmungen in Beinen oder Armen

In sehr seltenen Fällen ist ein Bandscheibenvorfall so gravierend, dass er nicht ohne OP behandelt werden kann. Eine Operation wird nahezu unausweichlich, wenn das ausgetretene Bandscheibenmaterial so stark in das Rückenmark und die Nerven drückt, dass das sogenannte Cauda-equina-Syndrom entsteht. Die Cauda equina bezeichnet einen Teil innerhalb der unteren Wirbelsäule. Hier verläuft eine Reihe an Nervenwurzeln. Typische Symptome des Cauda-equina-Syndroms sind Lähmungen und der Verlust der Sensibilität. Begleitend können die Blase und der Darm betroffen sein, so dass die Kontrolle über diese Organe beeinträchtigt ist. Bei derartigen Symptomen sollte unverzüglich ein Arzt zur weiteren Abklärung und Einleitung weiterer Maßnahmen aufgesucht werden.

Bei akuten Schmerzen, hervorgerufen durch einen Bandscheibenvorfall, gelten folgende Grundregeln:

  • Nehmen Sie so oft es geht Positionen ein, die nur wenig oder keinen Schmerz verursachen und vermeiden Sie jene, die den Schmerz verstärkt.
  • Bleiben Sie so aktiv wie möglich.
  • Unterstützend wirken neben den oben genannten Tipps physiotherapeutische Behandlungen.
    • Moderne Physiotherapie bei Bandscheibenvorfall arbeitet mit folgenden Maßnahmen und Zielen:

      • Manuelle Therapie, um die verspannten Muskeln zu lockern und die Wirbelgelenke wieder beweglicher zu machen<./li>
      • Anleitung von Eigenübungen zur Schmerzreduktion.
      • Anleitung von Übungen zur Stabilisierung des schmerzhaften Wirbelsäulenabschnittes.
      • Training an speziellen Geräten innerhalb der gerätegestützten Krankengymnastik, um die Muskeln gezielt aufzubauen.

Nach einem Bandscheibenvorfall ist zunächst Ruhe angesagt. Die Schmerzen lassen allzu viel Bewegung ohnehin kaum zu. Lassen die Rückenschmerzen nach, kann man zusätzlich zur konservativen Therapie gezieltes Rückentraining ausüben, das die tiefliegende Rumpfmuskulatur stärkt. Sport in Form von Training bei einem Bandscheibenvorfall ist also in Maßen zu empfehlen.

Dabei sollte man auf dafür ausgebildete Trainer hören, die die richtigen Fitnessübungen kennen, um die Rumpf- und Rückenmuskulatur zu stärken und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Die Trainer oder Therapeuten überprüfen die richtige Ausführung der Übungen und passen den Trainingsplan auf die erzielten Fortschritte an.

Beweglichkeits-, Entspannungs- und Rückenkurse ergänzen einen solchen Trainingsplan ideal und sorgen für mehr Balance und Stabilität.

Rumpfkräftigende und -stabilisierende Übungen sind ein wesentlicher Teil, um einen Bandscheibenvorfall ohne OP zu behandeln. Sie sind auch die Grundlage, um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Denn eine kräftige, trainierte Rückenmuskulatur schafft Entlastung für die Bandscheiben. Eine ausgebildete Rückenmuskulatur beugt Fehlbelastungen vor, die die Bandscheibe belasten würden. Stöße und Erschütterungen wirken weniger drastisch auf die Bandscheibe ein, wenn ein stabiler Rumpf solche Krafteinwirkungen abfedern kann. Richtiges und gesundes Rückentraining ist die ideale Basis für einen dauerhaft gesunden Rücken.


Fragebogen zu Rückenschmerzen

Der folgende Fragebogen (beschreibbare PDF) soll Ihnen, Ihrem oder Ihrer Therapeut*in und Arzt/Ärztin dazu dienen, herauszufinden, wie stark die Funktionseinschränkung durch ihre Rückenschmerzen sind.

Körperwerk – das richtige Fitnessstudio bei Rückenschmerzen

Leiden Sie unter Rückenschmerzen? Ob bei chronischen Rückenbeschwerden oder nach einem Bandscheibenvorfall – wir haben die Methoden und das Wissen, um Sie schmerzfrei zu bekommen. Machen Sie nicht den Fehler, auf Training und Bewegung zu verzichten, wenn der Rücken schmerzt. Sie haben die Möglichkeit sowohl einen Termin für Physiotherapie als auch für ein unverbindliches Probetraining im Körperwerk zu vereinbaren. In einem Gespräch werden wir gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Lösung finden.