Kiefergelenkprobleme

 

Probleme am Kiefergelenk werden meist unter dem Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion“ zusammengefasst. Das Wort setzt sich aus den Begriffen Cranium (Schädel) und Mandibula (Unterkiefer) zusammen.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zu Craniomandibulären Dysfunktionen. Was sind Gründe für die Schmerzen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Diese und weitere Fragen werden wir im folgenden Artikel für Sie beantworten.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

Was ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion?

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zeigt sich in Form von:

  • Schmerzen (Kaumuskelschmerz / Kiefergelenkschmerz / funktionell bedingten Zahnschmerzen)
  • und/oder schmerzhafter oder nicht schmerzhafter Funktionsstörungen wie Bewegungseinschränkungen des Kiefergelenks.

Was sind die Ursachen einer Craniomandibulären Dysfunktion?

Fünf bis zwölf Prozent der Bevölkerung leiden unter Craniomandibulären Beschwerden. Diese gehören neben chronischen Kreuzschmerzen zu den häufigsten Beschwerdebilder und stellen ein großes Problem für die Volksgesundheit dar. Bei einer Dysfunktion greifen die beiden Gelenkpartner nicht exakt ineinander. Die Gründe sind sehr vielfältig. Zum Beispiel:

  • Stress
  • Schlechte Körperhaltung
  • Zahnfehlstellungen
  • Schlecht angepasste Zahnfüllungen

Welche Symptome verursacht eine Craniomandibuläre Dysfunktion?

Eine Dysfunktion des Kiefergelenkes kann unterschiedliche Probleme verursachen. Hauptauslöser der Beschwerden ist meist das Zähneknirschen und -aufeinanderpressen (Bruxismus). Beim Zähneknirschen wird vom Zahnarzt oft eine Bissschiene verordnet. Diese löst zwar nicht die Problematik, kann aber zu einer kurzfristigen Reduktion der Symptome beitragen.
Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion können sein:

  • Verspannungen und Schmerzen der Kaumuskulatur
  • Tinnitus und Ohrenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Nackenverspannungen
  • Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen
  • Knacken und/oder Schmerzen bei Bewegungen des Kiefergelenks
  • Probleme beim Mundöffnen
  • Schmerzen im Kiefergelenk

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Sollten Sie offene Fragen haben, sind wir gerne für Sie da.

CMD-Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Craniomandibuläre Dysfunktion kann als Kiefergelenkproblematik vom fachkundigen Zahnarzt diagnostiziert und etwa durch eine Bissschiene behandelt werden. Nicht selten sind aber auch andere Fachdisziplinen hinzuzuziehen. So hilft Physiotherapie bei der CMD-Behandlung. Folgend zeigen wir Ihnen, wie Physiotherapie und Training bei der CMD-Behandlung helfen.

Wie hilft Physiotherapie bei einer Craniomandibulären Dysfunktion?

Physiotherapie kann bei CMD helfen. Die Ziele, die mit der Physiotherapie für das Kiefergelenk verfolgt werden, orientieren sich am jeweiligen individuellen Befund. Mögliche Ziele sind:

  • Reduktion der Schmerzen
  • Verbesserung der Funktion des Kiefergelenks
  • Verbesserung der muskulären Störungen am Kiefergelenk und der Halswirbelsäule
  • Verbesserung der Wahrnehmung in Bezug auf die Körperhaltung im Alltag
  • Erarbeiten von aktiven Bewältigungsstrategien in Bezug auf Schmerz und Verspannungen
  • Aktive Stressbewältigung erarbeiten und Stress-Resilienz stärken

Um die oben genannten Ziele zu erreichen, wird vor allem mit Manueller Therapie (MT) und mit Krankengymnastik am Gerät (KGG) behandelt. Behandlungsinhalte der Manuellen Therapie sind:

  • Mobilisation des Kiefergelenks
  • Stabilisationsübungen der Halswirbelsäule
  • Instruktion eines Heimübungsprogramms
  • Entspannung verspannter Kiefermuskeln

Folgende Muskeln, die für das Schließen des Kiefers verantwortlich sind, werden am häufigsten durch starke Verspannungen (besonders durch Zähneknirschen) als Schmerzauslöser am Kiefergelenk identifiziert:

  • Musculus temporalis
  • Musculus masseter

Die Behandlungsinhalte der Krankengymnastik am Gerät (KGG) sind:

  • Kräftigung der Rückenmuskulatur zur Haltungsverbesserung
  • Ausdauertraining und moderates Ganzkörpertraining zur aktiven Stressbewältigung und zur Stärkung der Stress-Resilienz
  • Stabilisationsübungen der Halswirbelsäule

Wie kann Training im Fitnessstudio bei Craniomandibulärer Dysfunktion helfen?

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde, kann auch Fitnesstraining bei Craniomandibulären Schmerzen helfen. Training kann bei Stress und einer schlechten Körperhaltung die besten Effekte erzielen. Grundsätzlich helfen folgende Tipps, gute Ergebnisse zu erzielen:

  • Kein Maximalkrafttraining
  • Trainieren Sie grundsätzlich im Kraftausdauerbereich mit bis zu 20 Wiederholungen à drei bis vier Serien je Übung
  • Moderates Ausdauertraining sollte in jeder Trainingseinheit durchgeführt werden
  • Trainingseinheiten sollten ein- bis zweimal pro Woche stattfinden
  • Die Dauer der Trainingseinheiten liegt bei circa 60 Minuten
  • Wenn die Möglichkeit besteht, Kurse zur Stressbewältigung bzw. Stress-Resilienz besuchen

Wenn Sie Fragen zum Thema Training oder Therapie bei Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) haben, vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen Beratungstermin im Körperwerk.