Achillessehnen­schmerzen – Physiotherapie bei Achillodynie

Schmerzen an der Achillessehne können Sportler und Nichtsportler gleichermaßen betreffen. Die Probleme ziehen sich meist über Wochen und Monate hin, bis die erfolgversprechenden Therapiemaßnahmen eingeleitet werden und wirken. Oft kommt es zu einer deutlichen Einschränkung der Aktivitäten bis hin zur Aufgabe der geliebten sportlichen Tätigkeit.

Erhalten Sie in diesem Artikel alle Informationen zu den Ursachen und den am besten untersuchten Therapiemethoden bei Schmerzen an der Achillessehne.

Die Achillessehne – Lokalisation und Funktion

Die Achillessehne ist die stärkste, längste und dickste Sehne des menschlichen Körpers. Sie setzt sich aus den Enden der beiden Wadenmuskeln zusammen und hat am Fersenbein ihren Ansatz. Die beiden Muskeln, die an ihrem Ende in die Achillessehne übergehen, sind:

  • Musculus gastrocnemius (Zweibäuchiger Wadenmuskel)
  • Musculus soleus (Schollenmuskel am Unterschenkel)

Die beiden Wadenmuskeln sind bei jedem Schritt aktiv und sorgen mit Ihrer Kraft dafür, dass die Ferse abgedrückt und wieder kontrolliert aufgesetzt werden kann. Das einwandfreie Funktionieren ist essenziell für das schmerzfreie Gehen und Laufen.


Häufige Fragen zu Achillessehnenschmerzen

Die Achillessehne ist ständig Belastungen ausgesetzt. Vor allem beim Sport. Nicht selten kommt es bei Überbelastung dann zu Schmerzen an der Achillessehne.

Der häufigste Begriff, der in Zusammenhang mit Achillessehnenschmerzen fällt, ist Achillodynie. Die Achillodynie beschreibt aber sehr unspezifisch ein Beschwerdebild. Oft wird damit eine chronische und degenerative (durch Verschleiß bedingte) Erkrankung bezeichnet. Achillodynie wird in manchen Fällen auch synonym für die Achillessehnentendinose verwendet. Unter einer Tendinose versteht man ebenso eine degenerative Erkrankung der Sehne, die sich in entzündlichen Reizungen niederschlägt. Manchmal wird eine Entzündung der Sehne (Tendinitis) ebenfalls als Achillodynie bezeichnet.

Die Beschwerden treten meist bei Sportlern auf. Aber genauso können Personen betroffen sein, die keiner besonderen körperlichen Belastung ausgesetzt sind. Bei der Entstehung lassen sich intrinsische (die Person betreffend) und extrinsische Risikofaktoren (von außen) unterscheiden.

Intrinsische Risikofaktoren:

  • Alter
  • Beinlängendifferenzen
  • Übergewicht
  • Überbeweglichkeit der Gelenke

Extrinsische Risikofaktoren:

  • Hohe körperliche Belastung
  • Trainingsfehler
  • Mangelnde Technik
  • Trainingsformen
  • falsche Schuhe / falsches Equipment

Patienten beschreiben die Schmerzen meist zwei bis sechs Zentimeter über dem Fersenbein oder direkt am Ansatz der Sehne am Fersenbein.

  • Die Beschwerden treten in der Regel direkt nach einer starken körperlichen Belastung auf oder entwickeln sich langsam und schleichend über Wochen hinweg.
  • Typischerweise treten die Beschwerden dann vor allem zu Beginn der Belastung und morgens bei den ersten Schritten auf. Nach einer gewissen Zeit der Belastung reduzieren sich die Schmerzen und die begleitende Morgensteifigkeit der Achillessehne.
  • Im fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen nicht nur bei Belastung, sondern auch in Ruhephasen auftreten.
  • Die Schmerzen sind meist lokal und dumpf. Zeitweise strahlen die Probleme in die Wade aus. Die Achillessehne ist im mittleren Bereich häufig verdickt.
  • Kommt es zu Entzündungen der Achillessehne, verändert sich die Schmerzqualität in einen eher helleren, aggressiveren Schmerz. Die Sensibilität auf Druck und Belastung steigt dann deutlich an.

Ziel der Physiotherapie bei Achillodynie und weiteren Achillessehnen–Beschwerden ist das Wiederherstellen einer guten Funktion mit möglichst geringen Schmerzen.
In der physiotherapeutischen Untersuchung versuchen wir folgende Fragen zu beantworten:

  • Gibt es Hinweise aus der Statik (Fußstellung / Beinachse) und/oder der Stabilität, die zur Problematik beitragen können
  • Wie läuft der Patient (Ganganalyse)?
  • Liegen Bewegungseinschränkungen am Sprunggelenk vor?
  • Wie belastbar ist die Achillessehne?
  • Kann durch Druck der Schmerz ausgelöst werden?
  • Was lässt sich über die Sehnenstruktur sagen?

Die Maßnahmen der Physiotherapie, vornehmlich Manuelle Therapie und Trainingsmaßnahmen (Krankengymnastik am Gerät), orientieren sich an dem Befund und den Ergebnissen der Untersuchung. Die Behandlungen sollten ein– bis zweimal in der Woche über einen Zeitraum von vier bis zwölf Wochen durchgeführt werden. Je nach Befund ist die Therapie auch länger notwendig.
Wesentliche Inhalte der Therapie sind:

  • Entspannung der Muskeln, die in die Achillessehne einstrahlen
  • Mobilisation des Sprunggelenks
  • Übungen zur Verbesserung der Beinstabilität und Fußstabilität
  • Angepasste Steigerung der Belastung der Achillessehne durch ein ausgewähltes Übungsprogramm

Begleitend können Bandagen, Fersenerhöhungen und Tapes angewendet werden, um die Achillessehne zu entlasten und damit die Schmerzen zu reduzieren. Das Erstellen eines Übungsplans für Zuhause ist für uns im Rahmen der Physiotherapie selbstverständlich.


Fitnessstudio: Training mit Achillessehnen
schmerzen?

Mit Achillessehnenschmerzen kann in einem Fitnessstudio trainiert werden. Wichtig ist dabei, die Sehne nur so stark zu belasten, dass das Training nicht zu einer Verstärkung der Beschwerden führt.
Achten Sie bei der Erstellung des Trainingsplans darauf, dass dies von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt wird. Abhängig von der individuellen Belastungssituation finden Sie hier als Beispiel fünf wichtige Übungen, die bei Achillessehnenbeschwerden zur Anwendung kommen sollten. Sprechen Sie uns gerne an, um zu klären, welche Übungen in Ihrem Fall am besten zur Anwendung kommen sollten.

Training und Übungen bei Achillessehnenschmerzen

Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Wenn Sie unter Achillessehnenschmerzen leiden, haben Sie die Möglichkeit sowohl einen Termin für Physiotherapie als auch für ein unverbindliches Probetraining im Körperwerk zu vereinbaren. In einem Gespräch werden wir gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Lösung finden.