Nach der Hüft-OP: Reha und erfolgreiche Therapie bei Hüft-TEP-Operation

 

Nach einer Hüft-TEP-OP (Totalendoprothese) schließt sich grundsätzlich eine Rehabilitation an – mit dem Ziel, das bestmögliche Therapieergebnis zu realisieren. Dabei ist eine Mindestdauer von drei bis sechs Monaten notwendig, um die Muskulatur wieder aufzubauen. Ein gutes Gangbild und ein optimaler, schmerzfreier Einsatz des operierten Hüftgelenks sind die entscheidenden Faktoren des Erfolgs.

Aber was ist bei einer optimalen Reha nach Hüft-OP zu berücksichtigen? Welche Maßnahmen sind unbedingt anzuwenden? Und welcher Sport kann mit einer künstlichen Hüfte bzw. Hüftprothese durchgeführt werden? Die Beantwortung dieser und anderer Fragen erfolgt in diesem Artikel unseres Diagnoselexikons.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

Reha nach Hüft-TEP-OP: Welche Möglichkeiten gibt es?

Durch die stetige Weiterentwicklung der Hüftprothetik und Operationsmethoden ergeben sich mittlerweile Haltbarkeitsdauern der Hüftprothesen von mehr als fünfzehn, mitunter auch zwanzig Jahren. Neben den genannten Faktoren ist auch die postoperative Rehabilitation von entscheidender Bedeutung für den Therapieerfolg. Die meisten Patienten entscheiden sich momentan für einen stationären Aufenthalt nach einer Hüftprothesen-Operation, meist mit einer Dauer von drei bis vier Wochen. Hier stehen die Gangschule, angepasster Kraftaufbau und krankengymnastische Übungen im Vordergrund der Behandlung.

Mittlerweile gibt es aber auch zunehmend Konzepte, die Reha nach Hüft-OP ambulant durchzuführen. Vorteile, die sich daraus ergeben:

  1. Therapiemaßnahmen können individuell und bedarfsgerecht abgestimmt werden.
  2. Patienten können in Ihrem häuslichen Umfeld bleiben.

Welche Option die beste für den Patienten ist, hängt von individuellen Faktoren ab und sollte mit dem Operateur abgestimmt werden. Bestenfalls schon vor der Operation.

Wie lange dauert die Reha nach der Hüft-TEP-Operation?

Über die Dauer der rehabilitativen Maßnahmen entscheiden: die postoperative Verfassung des Patienten, die Operationsmethode und die jeweiligen Ziele.

Die Ergebnisse der genannten Punkte führen zu einem Zeitraum der Hüft-TEP-Therapie von drei bis zwölf Monaten. Eine große Anzahl der Patienten haben nach sechs Monaten ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erreicht.

Gesetzlich versicherte Patienten bekommen mit der Diagnose „Vorhandensein einer Hüftprothese“ im Rahmen des besonderen Verordnungsbedarf bis zu sechs Monate nach der Operation Rezepte mit physiotherapeutischen Maßnahmen verordnet. Damit wird das Budget des Arztes nicht belastet. Sprechen Sie Ihren Arzt gerne darauf an. Das hilft Ihnen, bestmögliche Therapieergebnisse zu erreichen.

Physiotherapie nach Hüft-TEP-OP: Welche Maßnahmen helfen?

In der Reha nach Hüft-OP sollten folgende physiotherapeutischen Maßnahmen zur Anwendung kommen:

  • Manuelle Lymphdrainage in den ersten Wochen nach der TEP-Operation: Durch gezielte Griffe wird die Schwellung im Operationsgebiet reduziert.
  • Krankengymnastik sorgt durch spezifische Übungen für eine bessere Beweglichkeit, Stabilität und Kraft der Beine und der Lenden- / Beckenregion.
  • Manuelle Therapie bewirkt durch bewährte Methoden eine Verbesserung der Beweglichkeit des Hüftgelenks und der angrenzenden Gelenke wie zum Beispiel der Lendenwirbelsäule. Weiterhin werden durch gezielte Dehnungsübungen die Flexibilität der Muskulatur verbessert und die Spannung reduziert.
  • Krankengymnastik am Gerät ist eine Trainingsmaßnahme (Dauer 60 Minuten), die 2-mal pro Woche durchgeführt werden sollte.

Die Ziele des Trainings sind:

  • Verbesserung der Beinkraft
  • Stärkung der hüftumgebenden Muskulatur
  • Optimierung der Haltung
  • Steigerung der Flexibilität der relevanten Beinmuskeln
  • Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Erweiterung der lokalen Muskelausdauer
  • Zunahme der Hüft-/ und Beinstabilität

Vorbereitung auf eine Hüft-TEP-Operation – wie geht das?

Wer nach der Hüft-OP schnellstmöglich wieder auf die Beine kommen will, sollte schon in den Wochen davor aktiv sein. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Personen, die vor der Operation gezielt Muskelaufbau betreiben, die Rehabilitationszeit deutlich verkürzen können. Die damit verbundenen Trainingsmaßnahmen, zwei Mal pro Woche durchgeführt, sollten folgende Ziele verfolgen:

  • Kräftigung der Beinmuskulatur
  • Stärkung der hüftumgebenden Muskulatur
  • Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Bei Menschen mit Übergewicht wirkt sich eine präoperative Gewichtsreduktion ebenfalls sehr positiv auf die Rehabilitation aus.

Daneben sollte in dieser Phase schon das Gehen mit Unterarm-Gehstützen geübt werden.

Sport mit künstlicher Hüfte / Hüftgelenkprothese: Was ist möglich?

Die Durchführung nahezu aller Sportarten ist mit einer Hüftprothese möglich. Die Sportarten sind, nach Intensität der körperlichen Beanspruchung und Gefahren, in drei Gruppen zu unterscheiden.

Gruppe 1 – Sportarten mit wiederkehrend gleichen Bewegungen

  • Nordic Walking
  • Laufen
  • Wandern
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Golf
  • Langlauf

Gruppe 2 – Sportarten mit Stop-and-Go-Bewegungen

  • Tennis
  • Badminton
  • Squash

Gruppe 3 – Sportarten mit hoher Geschwindigkeit und/oder gegnerischem Einfluss

  • Ski Alpin
  • Fußball
  • Handball
  • Basketball

Welche Sportarten man mit einer Hüftprothese durchführen möchte, entscheidet über die Inhalte und Dauer der Trainingsmaßnahmen. Sprechen Sie die Wünsche und Ziele mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sowie mit Ihrem/Ihrer Physiotherapeuten/-in ab.

Kann ich im Fitnessstudio mit einer Hüftprothese trainieren?

Training in einem Fitnessstudio mit einer Hüftprothese ist unbedingt zu empfehlen. Kraft-, Stabilitäts- und Beweglichkeitstraining sind wichtige Trainingsformen, die für einen langfristigen und beschwerdefreien Einsatz der Hüftprothese sorgen. Am anderen Hüftgelenk kann eine frühzeitige Aufnahme der Trainingsmaßnahmen eine Hüftoperation, bedingt durch Arthrose, vermeiden. Erfahren Sie dazu mehr in unserem Arthrose-Artikel. Wichtige Inhalte im Training sind:

  • Kräftigung der Gesäßmuskulatur
  • Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur
  • Verbesserung der Dehnfähigkeit der Beinmuskulatur
  • Verbesserung der Hüft- / und Beinstabilität
  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Steigerung der Rumpfkraft und Rumpfstabilität

Machen Sie gerne einen Beratungstermin mit uns aus. Wir besprechen vor Ort in Ruhe und ausführlich die individuelle Lösung für Ihr Training mit einer Hüftprothese.