Osteoporose: Was sind Symptome und Ursachen, und hilft Physiotherapie?
Osteoporose, im Volksmund auch Knochenschwund genannt, ist ein Zerfall der Knochenstruktur, bei dem Knochensubstanz verloren geht. Es wird also immer mehr Knochensubstanz ab– als aufgebaut. Die Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken, nimmt mit steigendem Alter deutlich zu. Das belegen Statistiken. In der Altersgruppe der über 65–Jährigen haben bei den Frauen ca. 23 % eine Osteoporose, bei den Männern sind es ca. 7 %.
Was ist eine Osteoporose genau? Wie entsteht eine Osteoporose und welche Symptome sind damit verbunden? Und was kann man dagegen tun? Die Antworten auf diese und weitere Fragen erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Was ist Osteoporose?
Osteoporose ist eine systemische, also den ganzen Organismus betreffende Skeletterkrankung. Das Wort setzt sich aus „Osteo“ (Knochen) und „poros“ (Loch) zusammen. Charakteristisch für eine Osteoporose ist es:
- dass die Knochenwand immer dünner wird.
- dass die Knochenbälkchen im Innern des Knochens dünner werden.
- dass die Anzahl der Knochenbälkchen sich verringert.
Die Folge davon: Der Knochen ist weniger belastbar und kann schneller brechen. Eine Osteoporose wird durch die Messung der Knochendichte (DXA–Knochendichtemessung) identifiziert.
Häufige Fragen zu Osteoporose:
Der Knochenschwund bzw. der vermehrte Abbau der Knochenmasse, der durch Osteoporose stattfindet, wird durch mehrere Risikofaktoren begünstigt. Diese Risikofaktoren sind:
- Alter
- Weibliches Geschlecht(weniger Östrogenz.B. in den Wechseljahren)
- Vitamin-D- und Kalziummangel
- Nikotinkonsum
- hoher Alkoholkonsum
- Bewegungsmangel
- Fehlernährung / Untergewicht
Osteoporose verursacht keine Schmerzen. Der langsame Abbau der Knochenstruktur kann eine sichtbare Veränderung der Haltung (Rundrücken) mit sich bringen. In der Folge können dann Rückenschmerzen aufgrund der veränderten Haltung entstehen. Die Wirbelsäule ist von einer Osteoporose am meisten betroffen, danach folgen der Unterarmknochen und der Oberschenkelknochen.
Die Krankengeschichte ist durch Frakturen (Knochenbrüche) und deren Folgen geprägt. Die Knochenbrüche führen zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität, wobei Frakturen nahe am Hüftgelenk besonders schwer wiegen. Die Folgen und damit Symptome einer Osteoporose sind:
- Akute und chronische Schmerzen
- Funktionelle Einschränkungen wie Bewegungsdefizite, Mobilitätseinschränkungen bzw. Mobilitätsverlust
- Zunahme von Refluxbeschwerden bei Wirbelkörperfrakturen
Da Osteoporose nicht heilbar ist, sollten Maßnahmen angewendet werden, um Risikofaktoren einzudämmen und Stürze zu vermeiden.
- Regelmäßige Bewegung fördert den Stoffwechsel und reduziert damit einen vermehrten Abbau der Knochen.
- Regelmäßiges Krafttraining sorgt durch richtige Reize für einen Aufbau der Muskulatur und für stabilere Knochen.
- Kalzium– und Vitamin–D–reiche Ernährung.
- Bei Untergewicht sollte an Gewicht zugelegt werden.
- Einnahme von Medikamenten gegen Osteoporose.
Physiotherapie bei Osteoporose kommt meist erst dann zur Anwendung, wenn es zu spontanen Frakturen vor allem an der Wirbelsäule kommt oder bei Frakturen durch Stürze.
Maßnahmen der Physiotherapie bei Osteoporose, die dann zur Anwendung kommen sollten, sind:
- Manuelle Therapie, um steife Gelenke wieder beweglich zu machen und verspannte sowie verhärtete Muskeln zu entspannen.
- Krankengymnastik, um durch geführte Übungen und das Erstellen eines Heimtrainingsplanes die bestmögliche Funktion der Gelenke und Muskeln zurückzugewinnen.
Krankengymnastik am Gerät mit folgenden Inhalten:
- Krafttraining
- Flexibilitätstraining
- Herz-Kreislauf-Training
- Sensomotorisches Training
Gesetzlich versicherte Patienten bekommen mit der Diagnose “Osteoporose mit pathologischer Fraktur“ im Rahmen des besonderen Verordnungsbedarfs langfristig Physiotherapie–Rezepte verordnet. Damit wird das Budget des Arztes nicht belastet. Sprechen Sie Ihren Arzt gerne darauf an. Das hilft Ihnen, bestmögliche Therapie–Ergebnisse zu erzielen.
Sport bei Osteoporose: Im Fitnessstudio trainieren!
Sport bei Osteoporose ist wichtig. Mit einer Osteoporose im Fitnessstudio zu trainieren, kann uneingeschränkt empfohlen werden. Neben dem Wissen um die Risikofaktoren kann man damit gegen ein starkes Voranschreiten der Osteoporose den aktiven Behandlungsweg wählen. Das Training sollte idealerweise zweimal pro Woche mit einer Dauer von maximal 60 Minuten durchgeführt werden.
Wichtige Hinweise bei der Auswahl des Fitnessstudios und der Trainingsmaßnahmen sind:
- Das Training sollte wegen der Sicherheitsaspekte an elektronischen Kraftgeräten durchgeführt werden.
- Neben dem Krafttraining sollte auch ein sensomotorisches Training integriert sein, um Stürze zu vermeiden.
- Keine ruckartigen Bewegungen
- Betreuung durch ausgebildetes Fachpersonal
- Die Basis des Trainings sollte eine professionelle Bestandsaufnahme beinhalten, idealerweise mit einer exakten Beurteilung der Muskulatur.
Wenn Sie unter Osteoporose leiden, haben Sie die Möglichkeit sowohl einen Termin für Physiotherapie als auch für ein unverbindliches Probetraining im Körperwerk zu vereinbaren. In einem Gespräch werden wir gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Lösung finden.