Spinalkanalstenose – Ursachen, Symptome & Therapien

Sie leiden unter einer Spinalkanalstenose? Sie haben Rückenschmerzen beim Stehen und Gehen? Sie sind unschlüssig über die richtige Entscheidung der möglichen Behandlungen?

Menschen, die von einer Spinalkanalstenose betroffen sind, leiden oft unter starken Mobilitätseinschränkungen und hohem Leidensdruck. Meist scheint eine Operation die einzige Lösung zu sein, um die Beschwerden zu reduzieren. Doch Betroffenen fehlen oft die notwendigen Informationen über die Ursachen, die zu den Schmerzen führen, und daraus resultierende Behandlungsansätze.

Ziel dieses Beitrages ist es, über die Entstehungsmechanismen der Spinalkanalstenose und wirksamen Therapiemethoden aufzuklären. Die nachfolgend beschriebenen Informationen sollen Sie dazu befähigen, die richtigen Entscheidungen für Ihre Gesundheit zu treffen.

Was genau ist eine Spinalkanalstenose?

Die lumbale (= an der Lendenwirbelsäule) Spinalkanalstenose ist überwiegend degenerativ bedingt. Das heißt, Sie entsteht durch Verschleiß.

Im Alter trocknen die Bandscheiben aus, dadurch liegen die Wirbel enger beieinander. In der Folge verlängern und wölben sich Bänder an der Wirbelsäule, verkalken und drücken in den Wirbelkanal. Auch der Druck auf die Wirbelgelenke nimmt so immer mehr zu und es kommt zur Bildung von Osteophyten (Knochenwucherungen). Dadurch werden Nerven und Blutgefäße eingeengt, was die typischen Schmerzen der Spinalkanalstenose bedingt.


Häufige Fragen zur Spinalkanalstenose

Die Spinalkanalstenose ist eine typische Erkrankung des fortgeschrittenen Alters. So konnte bei 80 % der über 70–Jährigen durch Röntgen eine Spinalkanalstenose nachgewiesen werden.

Es besteht jedoch nicht immer eine Verbindung zwischen dem Nachweis einer Spinalkanalstenose in einem Röntgenbild und gleichzeitigen Symptomen. So haben bis zu 21% der über 60-Jährigen Personen mit radiologisch nachgewiesener Spinalkanalstenose keine Symptome.

Die jährliche Zunahme der Spinalkanalstenosen liegt in etwa bei fünf von 100.000 Einwohnern. Da die Bevölkerung immer älter wird, ist jedoch mit einer Zunahme von symptomatischen Spinalkanalstenosen zu rechnen. Eine unbehandelte Spinalkanalstenose kann zu einer unnötig starken Mobilitätseinschränkung und hohem Leidensdruck führen.

Die Symptome einer Spinalkanalstenose entwickeln sich langsam über Monate und Jahre. Oft besteht eine längere Vorgeschichte mit Schmerzen. Diese beginnen meist im unteren Rücken bzw. im Gesäß, auch mit Ausstrahlungen in das Bein.
Betroffene klagen dann über:

  • Kribbeln
  • Taubheit
  • Verspannungs- und Schweregefühl
  • Muskelschwäche und Muskelspasmus im Rücken und Gesäß

Wenn es zu Entzündungen in den Nerven kommt, können die Symptome auch sehr scharf, brennend und stechend sein. Beschwerden treten sowohl nur auf einer Seite als auch auf beiden Seiten (Beinen) auf. Das hängt vom Ort der Engstelle am Rücken ab.

Die Schmerzen bzw. die Symptome treten vor allem beim Stehen und Gehen auf, da sich in diesen Positionen der Spinalkanal natürlicherweise verengt. Typischerweise verbessern sich die Symptome beim Sitzen oder in anderen Ruhepositionen, weil sich dadurch der Durchmesser des Spinalkanals vergrößert. Radfahren verursacht für gewöhnlich keine Symptome. Auf ebenen Strecken zu gehen, ist besser, als abwärts zu gehen. Die maximale Gehdistanz kann von Tag zu Tag variieren.

Risikofaktoren, welche neben dem Alter die Entwicklung einer Spinalkanalstenose begünstigen, finden sich vor allem im Lebensstil:

  • Übergewicht
  • Verletzungen des Rückens
  • Zurückliegende Operationen (Narbenbildung)
  • Exzessiver Gebrauch von Nikotin und Alkohol
  • Nebenerkrankungen, z.B. Diabetes

Wie schon beschrieben, wird die Spinalkanalstenose an der Lendenwirbelsäule meist erst im fortgeschrittenen Lebensalter symptomatisch. Zu einem Zeitpunkt also, zudem bereits mehr oder weniger ausgeprägte Nebenerkrankungen bestehen.

Vor diesem Hintergrund sind unbedingt zunächst die konservativen Behandlungsmaßnahmen auszuschöpfen, um die Risiken, welche durch eine Operation entstehen, zu vermeiden. Die konservativen Therapiemaßnahmen sollten deshalb vor einem operativen Eingriff stets im vollen Umfang über die Dauer von mindestens sechs Monaten ausgeschöpft werden.

Eine Operation kann die richtige Lösung bei starken Schmerzen und konstanten neurologischen Problemen sein. Auch für Betroffene, deren konservative Therapie keine Besserung erzielte und dadurch die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist.

Der konservative Weg zur Verbesserung von Schmerzen und Symptomen bei einer Spinalkanalstenose liegt in der Physiotherapie. Die physiotherapeutischen Maßnahmen sollten konsequent über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten durchgeführt werden. Je nach Stärke der Beschwerden sind nach 6-12 Wochen erste Verbesserungen festzustellen.

Es sind vor allem Trainingsmaßnahmen, die im Rahmen der Physiotherapie zum Einsatz kommen.
Um genauer zu sein: Gerätegestützte Krankengymnastik (KGG). Diese beinhaltet:

  • Gezielte Kraftübungen, vor allem Stärkung der Bauchmuskulatur
  • Dehnungsübungen der Hüftbeugemuskulatur und der Rückenmuskulatur
  • Stabilisationsübungen der Lendenwirbelsäule
  • Moderates Ausdauertraining

Begleitend kommen Maßnahmen der Manuellen Therapie zum Einsatz, um verspannte und verkürzte Muskeln zu lockern. Darüber hinaus erhalten Betroffene Anleitungen für einfache Übungen für das Training zuhause. Idealerweise findet begleitend, wenn notwendig, eine Gewichtsreduktion statt.


Training im Fitnessstudio mit Spinalkanalstenose?

Um bei einer Spinalkanalstenose die gewünschten Veränderungen zu erzielen, ist das regelmäßige Training entscheidend. Unsere Empfehlung hierzu ist: zweimal pro Woche. Die Frequenz von zwei Trainingseinheiten pro Woche sorgt für das optimale Verhältnis zwischen Training und Trainingspausen. Das heißt: das richtige Maß von Belastung und Erholung.

Im Vordergrund stehen die Kräftigung der Bauchmuskulatur und der Rumpfmuskulatur sowie die Verbesserung der Stabilisation der Lendenwirbelsäule. Darüber hinaus im Fokus: die Dehnung von Muskeln, die einen direkten Einfluss auf die Wirbelsäule haben und damit die Wirbel in eine bessere Position bringen und somit den Spinalkanal erweitern. Das ergänzt neben einem moderaten Ausdauerprogramm das Training.

Was ist die optimale Therapie bei einer Spinalkanalstenose?

Wir helfen Ihnen gerne weiter

Wenn Sie unter einer Spinalkanalstenose leiden, haben Sie die Möglichkeit sowohl einen Termin für Physiotherapie als auch für ein unverbindliches Probetraining im Körperwerk zu vereinbaren. In einem Gespräch werden wir gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Lösung finden.